Birtel – nachhaltiges Brauen ist Trumpf
Wir waren zu Besuch bei unserem Kursabsolventen Christian Gunzenhauser. In Basel leitet er mit seinem Team die Birtel Biermanufaktur, die Birtel Fahrbar und die Bar Hafenkran direkt am Rheinufer. Nebst den diversen Biersorten setzt Christian Gunzenhauser auf ein junges Team und vielfältige Events.
Wie er den Wirtefernkurs erlebt hat und was die grösste Herausforderung bei der Eröffnung war, erfahren Sie im Interview.
Christian Gunzenhauser, weshalb sollten Gäste gerade zu Ihnen kommen?
Weil du bei uns leckere Biere kennenlernen kannst. Bei uns triffst du die verschiedensten Leute aus den verschiedensten Nationen, genauso aber viele Leute aus dem Quartier. Zudem organisieren wir viele Events, bei denen du einfach einmal neue Dinge kennenlernen kannst. Wenn man jetzt Bier nicht besonders mag, dann findet man trotzdem etwas auf der Karte, das einem schmeckt.
Die Birtel Biermanufaktur gibt es bereits seit dem Jahr 2014. Als Schulprojekt gestartet, entwickelte sich die Brauerei zu einem stabilen Betrieb. Neben der Brauerei haben Christian und sein Team ein Gastronomiekonzept entwickelt. Darin vorgesehen sind zum Beispiel die vielen Events in den Sommermonaten. Dazu gehören regelmässige kulinarische Abende, Public Viewings bei sportlichen Grossanlässen oder Firmenanlässe. Ergänzt wird die Fahrbar von abwechslungsreichen Food Trucks. Unter dem Slogan «Sinnvoll. Anders.» engagiert sich Birtel für Nachhaltigkeit. So organisieren sie den «Clean Up Day» und sind Teil von den Projekten «Mittellandmalz» und «1% for the Planet».
Was bedeutet Ihr Slogan «Sinnvoll. Anders.» für Sie und Ihr Team?
In der Region und in der Schweiz gibt es viele Brauereien. Daher stellten wir uns die Frage, wie wir es ein bisschen anders machen können. Hat jemand vom Team eine gute Idee, dann versuchen wir diese aufzugreifen. Schlussendlich lebt ein solcher Ort auch von den Leuten, die hier arbeiten. Es ist authentisch, wenn unsere Mitarbeitenden miteinbezogen und ihre Ideen in das Konzept integriert werden.
Was hat Sie dazu motiviert, einen Gastronomiebetrieb zu gründen?
Ich habe früher bereits einen Club geführt. Dann kam irgendwann Daniel von Birtel auf mich zu und meinte: «Hör zu, wir haben ein Gastroprojekt für die Fussball EM, das wir umsetzen möchten». Als die Gastronomin, welche vorher das Wirtepatent stellte, das nicht mehr machen konnte, dachte ich mir, ich mache jetzt dieses Wirtepatent, damit ich es auch selbst habe.
Welches Thema oder welche Lektion ist in der Praxis besonders hilfreich?
Ich hatte vorher nie mit Lebensmittel zu tun, deswegen war diese Lektion für mich besonders interessant. Ebenso die ganze Thematik mit dem Personal. Das Thema Lohnabrechnungen finde ich sehr wichtig, besonders, dass da sauber gearbeitet wird. Man kann sehr viele Sachen falsch machen oder etwas vergessen.
Welchen Tipp geben Sie Gastronominnen, die neu einen Betrieb eröffnen?
Nicht alles selbst machen wollen. Die Arbeit sollte auf mehrere Personen abgestützt werden. Man sollte sich inspirieren lassen von anderen Betrieben. Vielleicht ergeben sich auch Kooperationen mit anderen Gastronomen, so geht Vieles einfacher. Es sind lange Arbeitstage und gerade, wenn man all die administrativen Arbeiten auch noch selbstständig machen muss, dann kann das mit der Zeit auf die Gesundheit schlagen. Das ist dann nicht mehr vertretbar. Es ist wichtig, ein gutes Team um sich zu haben.
Welche Ratschläge oder Tipps aus dem Kurs haben sich als besonders wertvoll für den Erfolg Ihres Unternehmens erwiesen?
Ich denke da vor allem an die Berechnungen. Ich finde das Kursmaterial sehr ausführlich. Es gibt einem einen sehr guten Überblick, auf was es ankommt, wenn man einen Gastronomiebetrieb eröffnet. Wie bereits gesagt, ich schaue auch heute noch die Ordner an. Auch wenn ich nicht ganz ohne Erfahrung an die Wirtreprüfung ging. Ich finde es gut, dass es diesen Kurs gibt und diese Fähigkeiten vermittelt werden.
An welches Erlebnis im Betrieb denken Sie gerne zurück?
Was ich wirklich ganz toll finde, das sind die Moules-Frites, die wir hier veranstalten. Was mich sehr erstaunt hat, war wie gut die Zusammenarbeit zwischen uns und den Studenten funktioniert. Wir haben auch Leute, die bereits die zweite Saison mit uns zusammenarbeiten und hier so langsam Verantwortung übernehmen. Ich finde es etwas Schönes, mit jungen Leuten zusammen zu arbeiten und etwas auf die Beine zu stellen. Das ist das Grossartige an der Gastronomie, dass man schnell eine Rückmeldung bekommt. Man hat eine Idee, man macht ein Konzept, setzt das um und erhält sofort eine Rückmeldung von den Gästen. Das ist auch etwas, was die Gastronomie zu einer so einzigartigen Branche macht.
Haben auch Sie vor, einen Betrieb zu führen sich in der Gastronomie weiterzubilden? Dann entdecken Sie unser Kursangebot und unsere Wissensartikel!
Aktualisiert am 14.12.2023