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Die wichtigsten Traubensorten der Schweiz

Die Schweiz gehört international nicht zu den bedeutendsten Weinproduzenten. Aber unser kleines Land hat in Sachen Wein trotzdem einiges zu bieten.

Dazu gehören zum Beispiel die Traubensorten Chasselas und Pinot Noir, die dank viel Wissen und guten Bedingungen auch Spitzenweine hervorbringen.

In der Schweiz findet der Weinbau vor allem in der französischsprachigen Westschweiz statt. Der Kanton Wallis ist mit knapp 5'000 ha der Kanton mit der meisten Weinanbaufläche. Die Nachfrage nach Schweizer Wein übersteigt die produzierte Menge, deshalb werden nur etwa 1-2 % der Schweizer Weine exportiert. In der Schweiz werden ca. 250 verschiedenen Rebsorten auf einer Fläche von 15‘000 ha angebaut.

Einige dieser Reben sind international bekannt, andere Sorten werden nur in der Schweiz gezüchtet, sogenannte autochthone Rebsorten. Die wichtigsten Rebsorten in der Schweiz sind für den Weisswein die Chasselas-Traube (ca. 3672 ha Anbaufläche im Jahr 2019) und für den Rotwein der Pinot Noir (ca. 3986 ha Anbaufläche im Jahr 2019). Andere beliebte Weissweintraubensorten in der Schweiz sind Müller-Thurgauer/Riesling-Silvaner und Chardonnay. Für Rotweine wird in der Schweiz neben dem Pinot Noir vor allem Gamay und Merlot angebaut. In diesem Wissensartikel erfahren Sie das wichtigste über diese Traubensorten, damit Sie regionale Inspiration für Ihren nächsten Einkauf oder das Zusammenstellen Ihrer Weinkarte haben.

Die Chasselas-Traube ist die beliebteste Weissweintraube der Schweiz.

Chasselas

Der neutrale Charakter der Chasselas-Traube führt dazu, dass die daraus entstehenden Weine die Verschiedenartigkeit der Böden und der klimatischen Bedingungen zum Ausdruck bringen. Die Weine werden dadurch in Weindegustationen oft als sehr vielfältig empfunden. Die Chasselas-Traube liefert mit dem in der Schweiz vorherrschenden Klima fruchtige und aromareiche Weine meist mit blasser Farbe. Häufig haben sie starke mineralische Noten und sind sehr trocken ausgebaut. Die Chasselas-Traube wird in der Schweiz vor allem in der Waadt, im Wallis und in Genf angebaut und ist auch unter dem Namen Gutedel bekannt.

Der wohl bekannteste Schweizer Wein aus der Chasselas-Traube ist der Walliser Fendant, welcher vor allem als Apérowein sowie zu Fondue und Raclette geschätzt wird. Chasselas wird vor allem in der Westschweiz angebaut. 

Müller-Thurgau

Die Sorte Müller-Thurgau wird vor allem in der Deutschschweiz angebaut. Diese Sorte verträgt viel, deshalb ist das unberechenbare Klima der Deutschschweiz ideal für diese Sorte. Müller-Thurgau hat wenig Säure, ist mild und trotzdem fruchtig. Die Weine müssen jung getrunken werden. Eine zu lange Lagerung verdirbt die Weine. Diese Traube hat einen schlechten Ruf, weil sie oft für Massenweine verwendet wird.

Chardonnay

Die Chardonnay-Traube wird vor allem im Kanton Genf und im Wallis angebaut. Es ist eine der wenigen weissen Traubensorten, die im Fass ausgebaut werden kann. Im Fass ausgebaut gibt die Chardonnay-Traube schwere Weine mit Vanille-, Butter- und Raucharomen. Weil in der Schweiz die Böden sehr unterschiedlich sind, können die Weine aus der Chardonnay-Traube sehr unterschiedlich sein. Es gibt zum Beispiel auch Weine aus der Chardonnay-Traube, die Aromen von grüner Zitrone haben.

Pinot Noir

Der Pinot Noir (auch genannt Blauburgunder oder Clevner) gedeiht sehr gut in kühleren Gegenden wie Deutschland, Schweiz, Österreich, Südtirol. Die berühmtesten Pinot-Weine stammen aus dem Burgund. In der Schweiz ist die Pinot Noir-Rebe im Wallis, am Neuenburgersee und in der Ostschweiz beheimatet, wobei sie in der Ostschweiz eine vorherrschende Rolle einnimmt. Schweizweit ist fast die Hälfte aller angebauten Rotweintraubensorten eine Pinot-Noir-Traube.

Die Traube stellt sehr hohe Ansprüche an die Lage des Rebbergs, das Terroir und an die Kellertechnik. Je nach Lage bringt die Pinot Noir-Rebe leichte, fruchtige oder kräftige und körperreiche Weine hervor. Da die Beeren der Rebe klein sind und nur dünne Schalen aufweisen, haben Weine aus Pinot Noir weit weniger Tannin und sind viel heller als beispielsweise Weine aus der Cabernet-Sauvignon-Traube oder Valpolicella-Weine. Sie haben ein typisches, tiefes Burgunderrot, manchmal mit einem leichten Braunton und enthalten verhältnismässig viel Alkohol.

Die Pinot Noir Traube ist die beliebteste Rotweintraube der Schweiz.

Gamay

Die Gamay-Traube wird in der Schweiz vor allem im Wallis, der Waadt und in Genf angebaut. Insgesamt ist ca. 15 % aller roten Rebsorten in der Schweiz eine Gamay-Traube. Gamay ist die Rebe des Beaujolais und wird im Wallis als Verschnittwein für den Dôle verwendet. Im Wallis schaffen die Gamay-Trauben einen erstaunlich aromatischen Wein. Normalerweise gibt die Gamay-Traube aber fruchtige Weine mit wenig Alkoholgehalt.

Merlot

Die Merlot-Traube wird vor allem im Tessin abgebaut, erfreut sich aber auch steigender Beliebtheit im Wallis, der Waadt und Genf. Merlot-Weine haben eine rubinrote Farbe, sind voll, fruchtig und weich im Geschmack. Normalerweise haben Sie einen mittleren Zuckergehalt und Alkoholgehalt. Im Tessin erreicht der Merlot eine gute Qualität.

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Fazit

Trotz der kleinen Anbaufläche schafft es die Schweiz, dank ihres vielfältigen Klimas und der unterschiedlichen Bodenbeschaffenheit, eine grosse Vielfalt an Weinen zu produzieren. Das zeigt auch die Vielfalt der Weine, die aus den zwei wichtigsten Traubensorten Chasselas und Pinot Noir entsteht.

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Bildquelle: pxhere/pxhere.com

Aktualisiert am 23.08.2020