Zufriedene Mitarbeitende – werden Sie zum attraktiven Arbeitgeber

Arbeitsklima

In der Gastronomie haben das Arbeitsumfeld und das Arbeitsklima allgemein einen grossen Einfluss auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Das Arbeitsklima entscheidet darüber, wie motiviert Ihre Mitarbeiterinnen arbeiten, ob sie pünktlich zur Arbeit erscheinen oder ob ihnen ein gepflegtes Erscheinungsbild wichtig ist. Deshalb sollten Sie als Arbeitgeber besonders darauf achten, wie Sie mit Ihren Mitarbeitern umgehen. Ein autoritärer Führungsstil, also ein «Ich bin der Chef»-Getue, ist nicht mehr zeitgemäss. Seien Sie freundlich und ehrlich zu Ihren Mitarbeitern. Pflegen Sie eine flache Hierarchie, in der alle Personen gleich respektiert werden. Dies ist ein grosses Bedürfnis, besonders bei der jungen Generation. Behandeln Sie Ihre Mitarbeiterinnen, wie auch Sie behandelt werden möchten. Halten Sie dieses Verhalten auch während Stresssituationen aufrecht. Nur so gestalten Sie ein zufriedenes Arbeitsklima.

Zufriedene Mitarbeiter sind wichtig für den Erfolg eines Betriebes. Es kommt nicht nur auf die Bedürfnisse der Gäste an, auch die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen Ihres Restaurants zählen. Sprechen Sie regelmässig mit Ihren Mitarbeitern, fragen Sie sie nach ihrer Meinung zum Betrieb, zu den Abläufen und zu möglichen Verbesserungen. Nutzen Sie solche Gespräche auch, um Ihre Mitarbeiterinnen zu loben und die verdiente Anerkennung auszudrücken. Oft werden in der Gastronomie-Branche Jahresgespräche durchgeführt. Sie können aber solche Gespräche auch öfters vereinbaren, damit sich Ihre Mitarbeiter regelmässig einbringen können. Achten Sie auch darauf, dass sich Ihre Mitarbeiterinnen zum Beispiel während Pausen richtig verpflegen und ausruhen können. Ihre Mitarbeiter sollen sich am Arbeitsplatz wohl fühlen.

Arbeitszeiten

In der Gastronomie ist es üblich, dass am Abend und an Wochenenden gearbeitet wird. Die Arbeitszeiten werden in Restaurants und Bars oft über Dienstpläne geplant und den Mitarbeiterinnen mitgeteilt. Die Öffnungszeiten eines Betriebes richten sich nach den Bedürfnissen der Gäste, weshalb Ihnen oft nicht viel Spielraum übrigbleibt. Als Arbeitgeberin können Sie die Arbeitszeiten Ihrer Mitarbeiter trotzdem attraktiver gestalten. Es gibt erste Restaurants und Hotels in der Schweiz, welche das Modell der 4-Tage-Woche ausprobieren oder bereits eingeführt haben. So wird während vier Tagen eine Stunde länger gearbeitet, dafür haben die Mitarbeiterinnen einen zusätzlichen Tag frei pro Woche. Der Lohn bleibt gleich. Der fehlende halbe Arbeitstag pro Woche wird während Anlässen oder intensiven Wochen kompensiert.

Eine weitere Möglichkeit ist, dass Sie die Zimmerstunde wegfallen lassen. Es lohnt sich nicht, dass Sie als Arbeitgeberin Ihre Mitarbeiter einfach Zeit absitzen lassen, zum Beispiel zwischen dem Mittags- und Abendservice. Überlegen Sie sich die Arbeitszeiten in Schichten aufzuteilen. So können Sie die Dienstpläne attraktiver gestalten und haben mehr Möglichkeiten, auf die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiterinnen einzugehen.

Sprechen Sie mit Ihren Mitarbeitern über die Dienstpläne. Kommunizieren Sie die Pläne so früh wie möglich. So können Ihre Mitarbeiterinnen ihre Freizeit und die Zeit für Hobbies, Familie und Freunde besser planen. Eine ausgeglichene Work-Life-Balance fördert die Motivation und die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter.

Berufliche Perspektive

In der Gastronomie gibt es viele berufliche Perspektiven. Jedoch wird zu wenig auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden eingegangen, gerade auf diejenigen der jungen Generation. Deshalb verzeichnet die Gastronomie immer mehr Abgänge in andere Branchen. Sie als Betriebsleiter sind auch dafür verantwortlich, dass sich Ihre Mitarbeiterinnen entwickeln können und eine berufliche Perspektive haben. So fördern Sie die Mitarbeiterbindung. Zeigen Sie Aufstiegsmöglichkeiten auf und unterstützen Sie Ihren Angestellten dabei, diese Ziele zu erreichen.

Es lohnt sich, wenn Sie Ihre Mitarbeitenden individuell fordern und fördern. Geben Sie Verantwortung ab, um Ihren Mitarbeitenden Vertrauen zu zeigen. Oft haben Betriebsleitende Mühe, Verantwortung abzugeben. Sehen Sie dies als Prozess an, es kann nicht vom einen auf den anderen Tag geschehen. Wenn Sie Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen, fördern Sie auch den Zusammenhalt im Team.

Bringen Sie Ihren Mitarbeitern Sicherheit entgegen, indem Sie zum Beispiel die Kündigungsfristen über dem gesetzlichen Minium ansetzen. Es soll nicht das Gefühl vermittelt werden, dass Personen innerhalb weniger Wochen ersetzbar sind.

Lohn

Der Lohn ist ein weiterer relevanter Faktor, der darüber entscheidet, wie attraktiv eine Arbeitsstelle ist. Dies ist auch in der Gastronomie so. Sie haben es in der Hand: Werden Sie die üblichen Mindestlöhne bezahlen? Oder zeigen Sie Ihre Wertschätzung gegenüber Ihren Mitarbeitern auch durch höhere Löhne? Sie sollten eine gute Balance finden und die Personalkosten nicht am unteren Minimum halten, um möglichst viel Gewinn zu machen. Gleichzeitig sollten Sie darauf schauen, dass der Personalaufwand nicht die Hälfte des Umsatzes übersteigt, damit Ihr Betrieb noch wirtschaftlich geführt werden kann.

Als Arbeitgeber sollten Sie zudem die Erfahrungen Ihrer Mitarbeiterinnen beachten. Langjährige Erfahrung in der Gastrobranche sollte dementsprechend entlöhnt werden. Neben dem Lohn sind andere Entschädigungen möglich, zum Beispiel durch Trinkgelder, Mitarbeiterrabatte, Gutscheinen, Boni oder andere Zusatzleistungen bei Versicherungen oder in der Kinderbetreuung. Seien Sie als Arbeitgeberin wertschätzend und zeigen Sie dies Ihren Mitarbeitenden durch gerechte und faire Löhne.

Ausbildung und Weiterbildung

Investieren Sie in Ihre Mitarbeitenden – sie sind Ihr wichtigstes Kapital. Wenn sich Mitarbeitende für Weiterbildungen in der Gastronomie interessieren, sollten Sie dies als Chance sehen. Ihr Personal kann sich weiterbilden, gewinnt an Erfahrungen dazu und diese können sie dann im Betrieb einbringen. Sei dies im Bereich Service, hinter der Bar oder generell zu relevanten Themen wie Arbeitssicherheit. Für die meisten Teilbereiche in der Gastronomie gibt es gezielte Weiterbildungen und Kurse. Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiterinnen zu solchen Weiterbildungen, beteiligen Sie sich finanziell daran.

Eine weitere Möglichkeit ist es, Lehrlingsplätze anzubieten. So geben Sie jungen Menschen eine Chance für den Berufseinstieg. Es gibt dazu ebenfalls Weiterbildungen, um als Berufsbildner anerkannt zu werden.

Fazit

Im Gastgewerbe ist es wie in anderen Berufen auch – ohne gute Mitarbeitende läuft nichts. Reagieren Sie frühzeitig, wenn sich ein Personalmangel abzeichnet, probieren Sie neue Arbeitsmodelle aus und lassen Sie Ihre Mitarbeitenden mitentscheiden. Treten Sie als attraktiver Arbeitgeber auf, geben Sie Acht auf Ihre Mitarbeitenden. Mindestens so viel, wie Sie auf Ihre Gäste achten. Denn haben Sie zufriedene Mitarbeitende, haben Sie zufriedene Gäste. So schaffen Sie Vertrauen und dies fördert den Zusammenhalt und die Loyalität zum Betrieb.