Speisekarte für ein Restaurant erstellen und gestalten

Planung des Angebots

Bevor Sie mit der Gestaltung der Speisekarte beginnen, sollten Sie sich diese Gedanken machen: Welche Gerichte will ich in meinem Restaurant anbieten? Welche Vorspeisen passen dazu? Welche Getränke möchte ich dazu servieren? Versuchen Sie das Angebot passend zu Ihrem Betriebskonzept zu gestalten. An diesem Punkt sollten Sie bereits wissen, wie Ihr Restaurant aussehen soll. Dann fällt Ihnen die Planung der Karte einfacher.

Aufbau und Formulierung der Gerichte

Kommen wir zum eigentlichen Schreiben der Karte. Das wichtigste ist, dass die Karte zu Ihrem Konzept passt. Es gibt aber einige häufige Stolperfallen, die wir Ihnen hier zusammengetragen haben:

Die Unterteilung der Karte sollte logisch sein.

Zuerst werden die Vorspeisen und Suppen angeboten. Darauf folgen die Hauptgerichte und Beilagen. Zum Schluss brauchen Sie noch einen Platz für die Süssspeisen. Die Karte wird mit der Getränkeauswahl abgeschlossen.

Die Sprache muss einfach sein.

Abweichende Übersetzungen, Fachbegriffe und Fremdwörter haben auf einer Speisekarte nichts verloren. Wenn sie doch vorhanden sind, müssen sie erklärt werden und es kann zu Konflikten beim Service führen. Verwenden Sie eine klare, einfache Satzstellung und Formulierung. Die Speisekarte ist kein Aufsatz! Nationalgerichte werden in ihrer ursprünglichen Sprache geschrieben. 

Die Reihenfolge bei den Gerichten sollte beachtet werden.

Die Kochmethode kommt immer vor das Gericht. So schreiben Sie nicht Seezungenfilet grilliert, sondern grillierte Seezunge. Weiter sollte das teuerste Lebensmittel als erstes erwähnt werden. Schreiben Sie den Satzbeginn und den Zeilenanfang jeweils gross. Die Preise werden direkt hinter oder unter dem Gericht eingefügt. Korrigierte, durchgestrichene, überschriebene oder überklebte Preise sollten Sie unbedingt vermeiden.

Die Rechtschreibung muss regelmässig überprüft werden.

Es ist besonders ärgerlich, wenn sich Schreibfehler in die Speisekarte schleichen. Schreibfehler können vorkommen, sollten aber vermieden werden. Prüfen Sie deshalb ihre Karte regelmässig. Oft werden auch Bindestriche verwendet. Da muss gut überlegt werden, wo der Bindestrich hingehört. Je nach Position kann sich die Bedeutung ändern. Ein Beispiel:

1. Erdnussbutter-Sauce bedeutet Sauce aus Erdnussbutter
2. Erdnuss-Buttersauce bedeutet Buttersauce mit Erdnüssen
3. Erdnuss-Butter-Sauce bedeutet Erdnusssauce mit Butter

Die Deklaration muss einwandfrei sein.

Neben Aufbau und Formulierung muss natürlich auch die Deklaration der Gerichte stimmen. Diesen Teil sollten Sie auf keinen Fall vernachlässigen. Fehler bei der Deklaration kann im schlimmsten Fall Gäste gefährden oder zu Strafen bei Kontrollen der Lebensmittelbehörde führen.

Die Gestaltung der Karte

Bei der Gestaltung der Speisekarte sind Ihrer Fantasie fast keine Grenzen gesetzt. Einige Punkte müssen Sie trotzdem beachten, bevor Sie loslegen:

Das Material und die Farben der Karte müssen zu Ihrem Restaurant passen.

Sie sollten die Speisekarte so gestalten, dass sie zum Konzept und zur Inneneinrichtung des Lokals passt. In einem Gault-Millau-Restaurant ist eine Plastikkarte keine gute Idee. Eine in Leder gebundene Karte passt hier besser. Wichtig ist auch die Farbkombination. In ein farblich dezent gehaltenes Restaurant passt keine farbenfrohe Speisekarte. Wählen Sie eine Farbpalette aus, die zum Rest Ihres Restaurants passt.

Die Karte muss eine passende Grösse haben.

Die Karte muss handlich sein. Sie können auch eine spezielle Form für die Speisekarte wählen. Achten Sie darauf, dass die Form der Karte nicht zum Ärgernis für Kunden wird. Zum Beispiel, dass Kunden beim Anschauen der Speisekarte die Dekoration vom Tisch holen oder damit den Nachbar stören. 

Die Karte muss leicht zu reinigen sein.

Die Hülle sollte feucht abgewaschen werden können. Es ist ekelhaft, wenn Kunden eine fettige oder schmutzige Speisekarte erhalten. Die Karte sollte täglich feucht abgewaschen werden.

Die Karte muss gut lesbar sein.

Das Speiseangebot muss lesbar sein. Nichts ist so ärgerlich, wie wenn die Karte in zu kleiner oder unleserlicher Schrift geschrieben ist. Auch wenn es möglicherweise modern aussieht: Alle Gäste müssen die Speisekarte lesen können.

Die Karte muss Ihnen Spielraum geben.

Die einzelnen Seiten sollten bequem auswechselbar sein. Fettflecken und Eselsohren sind auf Speisekarten ein absolutes No-Go. Dies wirkt schnell schmuddelig und unhygienisch. Es ist wichtig, dass Sie einzelnen Seiten einfach auswechseln können und nicht die ganze Karte ersetzt werden muss. Das lohnt sich auch, wenn Sie das Essensangebot regelmässig wechseln möchten. So können Sie das Angebot saisonal anpassen (je nach Konzept) oder Gerichte, die nicht laufen (sogenannte Verlierer), aus dem Sortiment zu nehmen.

Verfolgen Sie bei der Gestaltung eine klare Linie. Wenn Kunden bereits ein Wirrwarr auf der Karte und im Konzept vorfindet, können sie das Chaos in der Küche erahnen. Die Speisekarte bildet die Grundlage für den organisatorischen Ablauf im Betrieb und einen hochwertigen Service.

Fazit

Die Speisekarte muss eine klare Sprache sprechen und den Gast in wenigen Minuten zu einer Bestellung verleiten. Um zu überprüfen, ob die Karte klar und verständlich ist, sollten Sie diese immer kritisch aus der Sicht Ihrer Gäste betrachten: Sind die Gerichte verständlich geschrieben? Werden alle wichtigen Zutaten erwähnt? Müssen Angaben zu Allergenen gemacht werden? Stimmt die Kalkulation der einzelnen Gerichte? Sind die Speisen fehlerfrei geschrieben? 

Schenken Sie diesen Punkten bei der Gestaltung der Speisekarte genug Aufmerksamkeit, steht einer erfolgreichen Visitenkarte für Ihr Restaurant nichts im Weg. Weiter lohnt es sich, die Karte auf der Website Ihres Restaurants zur Verfügung zu stellen. So haben Kunden die Möglichkeit sich Ihre Karte jederzeit anzuschauen. Das hilft Ihnen, Kunden früh für einen Besuch in Ihrem Restaurant zu überzeugen.

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