Eigenen Imbiss eröffnen – mit Take-away zum Erfolg

Betriebskonzept erstellen

Bei der Gründung eines Imbiss oder eines Imbisswagens sollten Sie zuerst ein Betriebskonzept erstellen. Verwenden Sie dabei genügend Zeit, um ein Alleinstellungsmerkmal zu finden. Eines, für das eine Nachfrage besteht und das zu Ihnen passt. Beispiele sind ein Vegan-Imbiss, ein Food Truck mit Bio-Menüs, eine exotische Küche, ein Catering oder Lieferservice als Zusatzangebot oder lange Öffnungszeiten im Partyviertel.

Machen Sie sich ebenfalls Gedanken über die Zubereitung der Speisen, bevor Sie einen Imbissstand eröffnen. Überlegen Sie sich, ob Sie die Speisen selbst zubereiten möchten oder sich diese anliefern lassen. Und prüfen Sie, ob Sie diese gleich vor Ort zubereiten können oder ob es eine externe Küche braucht. Diese Entscheidungen hängen stark von den Fähigkeiten und Erfahrungen des Gründers ab und haben Auswirkungen auf die Investitionen und Betriebskosten des Imbisses.

Imbisswagen

Eine spezielle Nische nimmt der Imbisswagen (engl. Food Truck) ein. Da ein Imbisswagen nicht ortsgebunden ist, können Sie mit dem gleichen "Lokal" verschiedene Standorte bedienen. Am Mittag im Geschäftsviertel, am Abend im Wohnquartier und am Wochenende in der Ausgehmeile oder am Food Truck Festival. Mit einem Imbisswagen können Sie der Nachfrage folgen – im Idealfall zumindest – denn es ist besonders in den Städten schwierig, gute Standplätze für einen Imbisswagen zu finden.

Beachten Sie, dass zu jedem Imbisswagen auch ein fixer Standort gehört. Sei es zur Zubereitung, für die Mise en Place oder nur für die Kühlung der Zutaten. Ohne Basis kommt kein Food Truck aus. Fragen Sie in Ihrer Umgebung nach. Zum Teil vermieten Restaurants einem Imbisswageninhaber einen Teil ihres Kühlraumes.

Rechtliche Bestimmungen

Wenn Sie einen Imbisswagen oder einen fixen Imbiss eröffnen möchten, müssen Sie die speziellen rechtlichen Voraussetzungen des Kantons beachten. Tendenziell ist es rechtlich einfacher, einen Imbiss als ein Restaurant zu gründen. Jedoch kommt dies auf den Standort des Betriebes an. In der Schweiz brauchen Sie je nach Kanton eine Betriebsbewilligung, ein Wirtepatent, beides oder gar nichts.

Dem Thema Hygiene sollten Sie auf jeden Fall genügend Aufmerksamkeit widmen. In der Schweiz braucht es für offene Büffets beispielsweise einen Spuckschutz und in einem Imbisswagen hat man nicht immer fliessend Wasser oder genügend Kühlmöglichkeiten. Fast alle Kantone verlangen zudem vor der Eröffnung ein Hygienekonzept (HACCP-Konzept). Kontaktieren Sie das kantonale Lebensmittelinspektorat für genauere Auskünfte zu den Hygienevoraussetzungen für Imbisswagen.

Standort wählen

Im Vergleich zu Restaurants sind Imbisse stärker von Laufkundschaft abhängig. Bei den meisten Take-aways macht diese unverbindliche Kundschaft den grössten Teil der Gäste aus. Deshalb sollten Sie mögliche Standorte gründlich prüfen. Beantworten Sie für sich die folgenden Fragen:

• Habe ich vor allem Büroräume oder Wohnungen in der Nähe?
• Kann ich von Pendlern oder Touristen profitieren (z. B. an Bahnhöfen oder Busstationen)?
• Wie hoch ist die Nachfrage am Morgen, Mittag, Abend und Wochenende?
• Passt die Tageszeit der Spitzennachfrage zum Betriebskonzept?
• Gibt es Zielgruppen mit speziellen Bedürfnissen (Partygänger, Eventbesucher, Alleinstehende)?

Budget und Kosten

Take-aways und Imbisse weisen andere Kosten auf als andere Gastronomiebetriebe. Berücksichtigen Sie dies im Businessplan. Da Imbisse kleiner sind als Restaurants und kaum Sitzplätze bieten, fallen die Anschaffungskosten viel tiefer aus. Dadurch wird eine Gründung vereinfacht. Im Betrieb arbeiten Sie dann meist mit tieferen Preisen als Restaurants. Damit Sie trotzdem einen Gewinn erwirtschaften können, müssen Sie mit tiefen Personal- und Warenkosten kalkulieren. Ein Rahmen dazu bietet unser Budgetrechner. Zudem muss der grösste Teil des Umsatzes am Mittag zwischen 12 Uhr und 13 Uhr erwirtschaftet werden. Damit Sie diese Spitzenzeiten bewältigen können, sind eine saubere Vorbereitung, sehr gute und effiziente Abläufe und genügend Personal wichtig. Von einem Imbiss wird eine sofortige Bedienung erwartet.

Angebot

Das Angebot sollte auf jeden Fall zu Ihrem Konzept passen. Schauen Sie sich etwas in der Umgebung des zukünftigen Standortes um. Welche Angebote gibt es bereits? Was mögen die Leute? Wählen Sie zu Beginn vielleicht nicht die kompliziertesten Menüs aus. Gerade für die Mittagspausen will die Laufkundschaft nicht zu viel Zeit verlieren, um sich etwas Feines zum Essen zu holen. Halten Sie Ihr Angebot einfach und schlank. Mit der Zeit können Sie sich auch Eigenkreationen von bereits bestehenden Gerichten ausdenken und schauen, wie diese bei den Kunden ankommen.

Personal

Berücksichtigen Sie bereits bei der Planung des Budgets, wie hoch die Personalkosten sein werden. Je nach Betriebskonzept brauchen Sie nicht viel Personal. Ihre Mitarbeitenden sollten aber motiviert sein und die Werte und Ideen des Imbisses teilen. Oft geht es während den Stosszeiten hektisch zu und her. Dabei ist motiviertes und eingespieltes Personal Gold wert. Schulen Sie Ihre Mitarbeitenden vorgängig, damit sie über alle Abläufe bis ins Detail Bescheid wissen. Dies wird Ihnen die Eröffnung erleichtern.

Marketing

Es lohnt sich, zu Beginn den Imbiss über Mundpropaganda zu empfehlen. Sprechen Sie mit Ihren Freunden und Ihrer Familie darüber. Um die Bekanntheit zu steigern, können Sie sich eine kleine Webseite einrichten oder einrichten lassen. Über die sozialen Medien lassen sich Kunden gewinnen. Oder Sie starten mit Flyern und Plakaten, um auf Ihren Imbiss aufmerksam zu machen. Mit der Zeit sollten Sie sich überlegen, ob Sie nicht eine Plattform für Kundenbewertungen einrichten wollen. Dies kann online, aber auch physisch im Imbiss sein.

Fazit

Für die Schnellverpflegung für unterwegs gibt es gerade in Städten eine grosse Nachfrage. Einen Imbiss zu eröffnen kann deshalb eine gute Möglichkeit für den Einstieg in die Gastronomie sein. Um die Erfolgschancen zu erhöhen, sollten Sie die Eigenheiten dieser Betriebsform berücksichtigen. Das spezielle Betriebskonzept, die Planung und Budgetierung, die Standortwahl und die rechtlichen Voraussetzungen sind dabei sehr wichtig.

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